Mein Werdegang

ca. 1980: Ich glaube, dass, wenn auf der Welt schlimme Dinge passieren, man die Medien darüber informiert; die berichten dann darüber und setzen dadurch in Gang, dass die Dinge besser werden. Ich bin elf Jahre alt und noch sehr naiv.

Ich entwickle ein Faible für Superhelden-Comics: ein Genre, das weitgehend belächelt wird, zumal ja nur Jungs so was lesen. Unter anderem von den X-Men bin ich begeistert: „Sie kämpfen für eine Welt, die sie hasst und fürchtet.“ Damals hätte ich nie geahnt, dass ich mal zu einer politischen Bewegung gehören würde, auf die das zutrifft.

1985: Als meine ersten überregionalen Veröffentlichungen erscheinen eine Geschichte als „Horror-Story der Woche“ in der Romanreihe „John Sinclair“ und ein Quiz über die Sängerin Madonna in der Jugendzeitschrift „Popcorn“.

Ich etabliere eine „Grünen-Ecke“ in unserer Schülerzeitung, höre viel Ludwig Hirsch und Konstantin Wecker und lese Günter Wallraff. Außerdem finde ich Gefallen an Fantasy-Rollenspielen: ein Zeitvertreib, der weitgehend belächelt oder dämonisiert wird, zumal nur Jungs so was treiben.

 

1987: Ich mache mit meiner Schule eine Studienfahrt nach Israel, um eine Städtepartnerschaft zwischen Wiesbaden und Kfar Sava aufzubauen. Wir wohnen auf dem Campus von Beit Berl und besuchen unter anderem Yad Vashem, Jerusalem, die Festung Masada, ein Diaspora-Museum in Tel Aviv, ein Altenheim für arabische Israelis, das arabische Dorf Taybeh sowie die Golanhöhen, wo wir mit Palästinensern sprechen.

 

1988 bis 1990: Während meines Zivildienstes entdecke ich die Werke von Grant Morrison, Neil Gaiman und David Lynch – bis heute meine Lieblingskünstler.

1990 bis 1996: Ich studiere Literatur-, Sprach- und Medienwissenschaften in Mainz. Meine ersten politischen Artikel erscheinen in der Uni-Zeitung. Thema ist die Anfang der neunziger Jahre grassierende rassistische Gewalt gegen Flüchtlinge und andere Zuwanderer. Politisch geprägt bin ich in dieser Zeit von Periodika wie der „taz“, „konkret“, „der rechte rand“, „Geheim“, „Graswurzelrevolution“ und den Schriften des DISS. Ich nehme an vielen Demonstrationen und ähnlichen Veranstaltungen teil (gegen Fremdenfeindlichkeit, Studiengebühren usw.), bin aber nie Teil einer militanten Bewegung.

In dieser Zeit entwickle ich auch ein Faible für SM-Erotik: eine Spielart, die weitgehend als „pervers“ gilt, zumal Feministinnen von „frauenfeindlichem Sexualfaschismus“ schwadronieren.

 

1996: Ich schreibe meine Magisterarbeit über politische Korrektheit im Konflikt zwischen dem Schutz von Minderheiten und Zensur. „Das liest sich wie eine Antifa-Kampfschrift“ kommentiert eine Freundin, die die Arbeit gegenliest. Ich überarbeite sie, lege ein Einser-Examen ab und gebe die Arbeit als mein erstes Buch heraus.

1996 bis 1999: Ich arbeite für die Wiesbadener GWV-Fachverlage als Korrektor und angehender Lektor. Einzelne Kollegen reagieren verstört darauf, dass ich immer wieder mit aufgedrehten Lautsprechern Chumbawamba höre. Ich beschließe, mich als Autor selbstständig zu machen und anderen Leuten nur noch absichtlich auf die Nüsse zu gehen.

Mein Bruch mit den Grünen beginnt, als einer ihrer ersten Entscheidungen, gerade an die Regierung gekommen, in einer Beteiligung Deutschlands am Kosovo-Krieg besteht. Das lässt sich mit meinen pazifistischen Idealen schwer vereinbaren.

Ich gewinne Interesse an der Männerrechtsbewegung: eine politische Philosophie, die vom politisch-medialen Establishment bis heute ignoriert, belächelt oder verabscheut wird, zumal sie für Frauen keinerlei Nutzen zu haben scheint.

2001: Nachdem 80 Verlage abgelehnt hatten, erscheint mein erstes männerpolitisches Buch, „Sind Frauen bessere Menschen?“. Bereits in der Einleitung stelle ich klar, „dass es sich die Männerbewegung nicht leisten kann, in irgendeiner Hinsicht konservativ oder gar reaktionär zu sein. Tatsächlich wird immer mehr Männern das eigentliche Problem klar: dass die Frauenbewegung es mit der Emanzipation nicht ernst genug meint“.

Das Buch führt zu einer FOCUS-Titelgeschichte, darüber hinaus bleibt ein Echo der Medien weitgehend aus. Einige wenige Renzsionen immerhin gibt es. Das „Darmstädter Echo“ etwa befindet: „Hoffmann entrümpelt feministisches Schwarzweiß-Denken, torpediert mit ironischem Nebenton jene nie angemessen hart hinterfragten Klischees zu Täter-Männern und Opfer-Frauen. Hoffmann wäscht Köpfe.“ Und im Kulturmagazin „Ikonen“ urteilt die Underground-Filmemacherin Maria Nicoli so über das Buch: „Es sollte zur Pflichtlektüre für Familien- und Frauenbeautragte in der Politik werden und als Argumentationsgrundlage in universitären Geschlechterstudienkursen eingesetzt werden – um endlich den Impuls der Aufklärung ins Reich feministischer Mythen zu bringen.“

Auf Amazon erntet das Buch Dutzende von Fünf-Sterne-Rezensionen und gilt heute für viele als Grundlagenwerk des Maskulismus in Deutschland.

Manche der Problembereiche, die das Buch aufdeckt, kommen Jahre später auch in den Leitmedien vor: etwa die Benachteiligung von Jungen in der Schule und häusliche Gewalt gegen Männer. Andere bleiben bis heute tabuisiert.

2004: Ich begründe Genderama, mein Newsblog für den linken Flügel der antisexistischen Männerbewegung (Maskulismus). Noch heute veröffentliche ich dort fast täglich die neuesten Meldungen.

 

ca. 2004-2007: Aufgrund des ausbleibenden Interesses linker Medien an Männeranliegen stelle ich mich der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ und ihrem Umfeld, also dem politischen Gegner, für Interviews etc. zur Verfügung. Daraus entwickelt sich nicht viel: Die Junge Freiheit kann mit dem Männerthema wenig anfangen, und ich mache meinen Gesprächspartnern dort von Anfang an deutlich, dass ich nicht zum rechten Lager zähle. Jahre später veröffentliche ich als mein Fazit dieser Begegnung den Beitrag „Vergesst die Rechten“. Journalisten und Aktivisten, die bestimmte Themen gerne unter der Decke halten möchten, greifen zu Denunziationszwecken bis heute auf diese Zeit zurück.

2006: Mein Ratgeber „Sex für Fortgeschrittene“, erschienen bei einem Ein-Mann-Verlag, wird zum Bestseller und infolgedessen von Droemer/Knaur in Lizenz genommen.

2007: Mit zwei befreundeten Muslimas führe ich ein Watchblog über die während des „Kriegs gegen den Terror“ auch in Deutschland aufflammenden Feindseligkeiten gegen Muslime. Es wird in einem Beitrag für islam.de als Website gewürdigt, die sich „klug und analytisch mit dem neuen Rassismus auseinander“ setze: „Die Arbeit z. B. des Autors Arne Hoffmann, der zunächst als Einzelkämpfer begonnen hatte, setzt sich inzwischen aus einem kleinen Team aus Muslimen wie Nicht-Muslimen (…) zusammen. Sie sezieren die rassistische Ansätze in der Gesellschaft (…) bis hin zu Aussagen mancher faschistischer Menschenverachter, die die Muslime zum Abschuss frei geben möchten.“

2009: Neben Professor Gerhard Amendt, Professor Klaus Hurrelmann und anderen Autoren wirke ich an dem wissenschaftlichen Fachbuch „Befreiungsbewegung für Männer“ mit, das im Psychosozialverlag erscheint.

2010: Die Süddeutsche Zeitung empfiehlt mein Blog „Hinter meinem Schreibtisch“ als eines der besten Blogs zur kritischen Auseinandersetzung mit den Thesen Thilo Sarrazins.

 

ab 2010: Einige Radikalfeministen und andere geschlechterpolitische Ideologen beginnen eine Rufmordkampagne, die mich und andere Männer-Aktivisten als radikal rechts brandmarken soll. Unter anderem die „taz“ und die „Zeit“ steigen mit ein. Der Wikipedia-Eintrag über mich wird dahingehend bearbeitet, dass ein so negatives Bild wie möglich über mich entsteht. Mehrere Dinge werden falsch dargestellt, die zahlreichen positiven Rezensionen zu meinen Büchern herauseditiert. Sämtliche Korrekturversuche von Menschen, die sich bei mir und meinen Werken auskennen, führen zu einem Edit-War und damit einem Einfrieren des Artikels, der heute noch eine Katastrophe darstellt.

2010: Als mein erstes Buch im Heyne-Verlag erscheint „Eine Frage der Größe“ über Männersexualität.

2011: Im linken Westend-Verlag erscheint mein Buch „50 einfache Dinge, die Männer über Sex wissen sollten“. Es wird später von Piper in Lizenz genommen.

2012: Bei mvg erscheint im Gefolge der Romanreihe „Shades of Grey“ mein SM-Ratgeber „Fessle mich“.

2014: Im Gütersloher Verlagshaus, das zu Bertelsmann gehört, erscheint mein Buch „Not am Mann“. Mein Lektor ist von dem Manuskript begeistert: Es behandele ein zugleich wichtiges und gesellschaftlich brisantes Thema, das in den Medien kaum vorkomme. Er sieht mich deshalb schon in verschiedenen Talkshows sitzen. Ich denke mir, dass ich mir solche Illusionen über die Offenheit unserer Medien früher auch gemacht habe. Damals war ich elf.

Ebenfalls 2014: Als eine Art ungekürzter Director’s Cut von „Not am Mann“ veröffentliche ich mein „Plädoyer für eine linke Männerpolitik“, das als erstes Buch den Integralen Antisexismus als zentrales Element der maskulistischen Philosophie benennt.

 

2015: Die nordrhein-westfälische FDP lädt mich als Experten für Geschlechterpolitik zu einer Anhörung des Landtags ein.

 

2016: Ich beteilige mich an der Gründung von EUrope Together, einer Gruppe, die sich gegen den wachsenden Nationalismus der europäischen Einzelstaaten engagiert.

 

2017: Die den Grünen nahestehende Heinrich-Böll-Stiftung veröffentlicht im Internet eine Feindesliste („Online-Pranger“) von aus ihrer Sicht nicht ausreichend feministischen Personen. Auch mein Name wird dort aufgenommen und wäre alphabetisch direkt hinter dem AfD-Rechtsausleger Björn Höcke gelandet. Diesmal zeigen sich jedoch Vertreter aus allen politischen Lagern derart angewidert, dass die Böll-Stiftung scließlich kapitulieren und ihren Pranger vom Netz nehmen muss: „Wir bedauern sehr, dass durch die gewählte Form manche an antidemokratische Methoden erinnert werden und entschuldigen uns bei denjenigen, die sich möglicherweise persönlich verletzt fühlen.“

 

2018: Mit „Die ersten Schritte SM“ erscheint das erste Buch meiner Sex-Ratgeber für die Reihe „lebe jetzt“, in der inzwischen zehn Titel erschienen sind. Jedes Jahr werden dort vier weitere Ratgeber von mir veröffentlicht.

Das Superhelden-Genre, Fantasy-Rollenspiele und SM-Erotik sind im Mainstream angekommen und werden von beiden Geschlechtern generationenübergreifend geschätzt, ohne dass sich dabei jemand als Außenseiter oder Sonderling fühlen muss. Die Männerrechtsbewegung ist trotz erbittertem Widerstand der in dieser Hinsicht unverhohlen reaktionären Leitmedien auf dem Weg dorthin.

2019: Ich gebe mit „Gleichberechtigung beginnt zu zweit“ erstmals selbst einen wissenschaftlichen Sammelband heraus. Darin sorgen 17 renommierte Autorinnen und Autoren für konstruktive Diversität, wobei auch interkulturelle Blickwinkel nicht zu kurz kommen.

Das Literaturhaus Nordhessen hat eine Rezension dieses Buches veröffentlicht.